Mythos und Magie heimischer Wildkräuter
Beitrag vom 29. Oktober 2020
Seit langer langer Zeit glaubten unsere Vorfahren an Magie und Zauberpflanzen. Dem einen wurde seine kranke Kuh wieder heile, dem anderen brachten sie Schutz und Liebe, manchmal auch Rauschmittel oder Orakelpflanze.
Hin und wieder stellt man mir die Frage, glaubst du an Hexen und Zauberkräuter?
Die Antwort ist, wie so oft, nicht ganz einfach ...
Ob nun ein Kraut Liebe zwischen zwei Menschen herbei zaubern kann oder ein Zaubertrank Hexen zum Fliegen bringen, kann ich leider nicht bestätigen. Obwohl ich in meinen jungen Jahren sehr viel ausprobiert habe, hatte ich mit bestimmten Zauberritualen wenig Erfolg. Wer weiß, vielleicht lag es an mangelndem Wissen oder dass kein Vollmond schien. Doch eines konnte ich mit der Zeit immer öfter spüren, wenn man sich mental auf ein Ereignis konzentriert und seine Gedanken und seinen Körper darauf einlässt, öffnen sich neue Wege. Oft sind wir mit in unserem Tun so eingefahren, dass wir keine objektive Sichtweiße mehr auf die Dinge haben.
Denn vielleicht erwidert unser*e Auserwählte*r nicht unsere Liebe, aber vielleicht tritt ja ein anderer netter und liebenswerter Mensch in unsere scheinbar graue Welt, den wir einfach übersehen haben?
Heute wissen wir auch, dass der Trank des Bilsenkrauts Frauen und Kräuterweiber in eine Art Rauschzustand versetzten. Diese dachten am nächsten Morgen wirklich, sie wären über die Wiesen und Wälder hinweg geflogen.
Ob ich also an Hexen glaube? Ja!
Ich glaube, an weiße und kluge Frauen, die sich mit den Gesetzen der Natur auskennen und sich daraus Hilfe holen können, die im Einklang der Natur leben. Frauen, die ihre innere Mitte gefunden haben und glücklich mit sich selbst sind. Ob das als Hexe reicht, kann jeder für sich selbst entscheiden.
Doch was hat es nun mit Hexenkräutern auf sich?
Wir wissen, dass jede Pflanze eine Seele (Heilkraft) hat, die sich mit bestimmten Techniken von der Materie löst, z.B. durchs Räuchern oder durch einlegen in flüssige Substanzen.
Das ist für mich Magie! Das sind für mich Hexenkräuter!
Wenn ich eine Räucherung durchführe, bin ich gedanklich ganz fest bei einem Ereignis, einer Person oder etwas anderem. Der Rauch der Kräuter (Hexenkräuter) hilft mir körperlich und geistig mich besser darauf einzulassen. Ich nehme mir Zeit. Ich genieße die Stille und das Ritual. Am Ende lasse ich meine Gedanken noch ein wenig nach schweifen und ob ihr es glaubt oder nicht, oft kommt mir in der darauf folgenden Nacht eine Idee, wie ich mit der bevorstehenden Situation besser umgehen kann.
Heute möchte ich euch ein paar meiner liebsten "Hexenkräuter" näher bringen:
PS: In einem alten Buch, habe ich ein paar magische Zauberrituale gefunden. Ich habe sie selbst ausprobiert. Ob es letztendlich zu der erwünschten Wirkung kommt, darf jeder selbst heraus finden :) Nach machen lohnt sich und ist absolut unbedenklich!
Brennnessel
Die Brennnessel fand früher Verwendung bei Schutz- und Donnerzauber.
Am 30. April (Walpurgisnacht) legte man ein Bündel frisch gepflückte Brennnessel auf einen Misthaufen und schlug dreißig Mal mit einer Haselrute darauf, dabei sang man ein Schutzlied. So war das Vieh geschützt vor bösen Geistern.
So unglaublich wie es auch klingen mag, die Brennnessel steht für die Liebe.
Die Brennnessel ist eine meiner Lieblingspflanzen und ich erwische mich oft dabei, dass ich sie mehrmals die Woche, mit in meine Küche nehme. Ihre blutreinigenden und stoffwechselanregenden Wirkungen geben mir Kraft und bringen neue Vitalität.
Dill
es war wohl früher Brauch, bei guten Hexen ein Bündel mit Dill über die Haustür zu hängen, um böse Geister und Hexen fern zu halten. Auch gegen unliebsame Besucher wurde dieser Brauch eingesetzt.
Ein Bündel Dill im Stallinneren, gab Schutz vor Krankheit und Unglück. Neugeborene Kälber wurden mit einem Dillsträußchen geweiht.
Seine Kräfte sind Mut und Tatkraft.
Ich verwende den Dill wegen seiner magenstärkenden und verdauungsfördernden Eigenschaften als Tee.
"Majoran, Dost und Dill kann die bös´Hex nicht wie sie will!"
Holunder
Da der Holunder eine der sagenumwobensten Wildpflanzen ist, durfte man ihn unter gar keinen Umständen umhauen oder stutzen. Nur die Kraft der Natur, erlaubte während eines kräftigen Sturmes das Niederknien eines Hollerbusches. Hielt man sich nicht daran, brachte er Unglück, Krankheit und Tod.
Holunder schützt vor Feuer und Krankheit und brachte Schutz vor bösen Geistern.
Im Frühjahr sammle ich die duftend weißen Blütendolden und koche daraus den bekannten und beruhigenden Holunderblütensirup. Im Herbst kommen mir dann die dunklen Beeren in den Kochtopf um das Immunsystem vor dem langen Winter zu wappnen.
"Gehst du am Holunder vorüber, so ziehe deinen Hut."
Johanniskraut
Auch als Johannisblut bekannt, dass wegen seines roten Saftes der Blütenknospen, als heilkräftig und magisch galt.
Junge Mädchen pflückten sich in der Johanninacht ein kleines Sträußchen Johanniskraut, drückten die Blüten aus und sangen dabei: "Ist mir mein Schatz gut, kommt rotes Blut, ist er mir gram, gibt´s nur Scham." Kam roter Pflanzensaft heraus, stand es gut mit seinem Schatz, war der Pflanzensaft aber farblos, wurde es wohl mit dem Auserwählten nichts.
Das Johanniskraut bringt Schutz und Heilung.
Seine entzündungshemmenden und schmerzstillenden Eigenschaften finden bei mir als altbekanntes Rotöl Verwendung. Bei schlechter Laune und negativen Gedanken, genieße ich einen Johanniskrauttee.
"Die Sonne des Winters"
Gute-Laune-Zauber
Es gibt Tage, an denen kann man sich selbst nicht leiden oder die einfachsten Sachen fallen auf einmal schwer, nichts will dir wirklich Spaß machen. Hier gibt es einen kleinen Zauber, der dich wieder lächeln lässt....
das brauchst du:
vier Kerzen, 5 Tropfen äth. Rosenöl, eine Handvoll Johanniskrautknospen und Blüten, eine Handvoll Rosenblüten, warmes Badewasser
so gehst du vor:
Am liebsten lasse ich bei diesem Zauber, ganz leise im Hintergrund eine ruhige Lieblingsmusik laufen.
Stelle die Kerzen in Sichtweite auf und Zünde sie an, gebe das Rosenöl zusammen mit den Blüten ins Badewasser. Lösche das Licht, steige ins angenehm warme Wasser und lehne dich zurück. Genieße das Wasser, den Duft, die Musik. Schließe dabei die Augen.
Atme ruhig ein und aus.
Spüre, wie das Wasser die negativen Gedanken fort spült und Positive zurück gibt. Warte 10 Minuten.
Nun steigst du aus dem Wasser und stellst dich vor die Wanne.
Richte deine Augen auf das Wasser und spreche leise:
"Kraft des Wasser, ich rufe dich.
Löse all die schlechten Gedanken von mir,
dass nur die Guten übrig bleiben."
Danach lässt du das Badewasser mit deiner negativen Energie aus.
Lösche die Kerzen und beschäftige dich mit etwas Schönem.
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Ich freue mich auf dich
Alles Gute und Grüne Grüße
Deine Elisabeth
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Elisabeth Wurzer
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